Pferdepension Hof Niemeyer - Lahausen

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Historie

Geschichte des Hofes Sengstake/Niemeyer in Lahausen

Die Geschichte unseres Hofes lässt sich bis in das Jahr 1519 zurückverfolgen. Zu dieser Zeit wurde von den Grafen von Hoya eine Steuer auf das Ackerland, der Pflugschatz, erhoben. In Lahausen hatte demnach Arendt Sengstake auf der Hofstelle Lahausen Nr. 1 die höchste Steuer von 10 Gulden zu zahlen.

Um das Jahr 1670 heiratete ein Eylert Niemeyer, der vermutlich aus Dötlingen stammte, die Witwe des letzten Hoferbens mit dem Namen Sengstake. Der Wechsel des Familiennamens führte nicht zum Wechsel des Hofnamens, so dass sich der Name Sengstake oder Sengstakenhof bis heute erhalten hat.

Obwohl bis in die 1980er-Jahre hinein eine gemischte Tierhaltung betrieben wurde, spielte zu allen Zeiten die Pferdezucht auf dem Hof eine große Rolle.

In allen Jahrhunderten finden sich in Erbschaftsregistern und Inventarlisten: Pferde, Rindvieh, Schweine und/oder Schafe sowie Hühner und Gänse.

Der größte Einschnitt in der Hofgeschichte ereignete sich während des 2. Weltkriegs am 8. April 1945.
Aus Barrien in Richtung Bremen vorrückende britische Truppen vermuteten in den Höfen Niemeyer und Brüning, die sich am Ortseingang in Lahausen gegenüber liegen, einen Hinterhalt.
Sie eröffneten das Feuer auf den Hof Niemeyer, dessen strohgedeckte Gebäude sofort in Flammen aufgingen.
Der Spieker und ein paar kleine Schuppen überstanden den Brand, während das Haupthaus und die Scheune vollständig abbrannten. Den Spieker rettete sein Schiefer gedecktes Dach vor den umherfliegenden brennenden Strohdachteilen, der Hof Brüning hatte nicht so viel Glück. Das brennende Stroh setzte auch hier das Dach des Haupthauses in Brand, welches ebenfalls vollständig abbrannte.

Nach dem der Krieg endlich zu Ende war, konnte man an den Wiederaufbau denken. Die Familie wohnte in einer Holzbaracke, während das Vieh in einer weiteren untergebracht war.
Der Spieker diente als Küche und Waschraum.

"1946" steht heute am Giebel der Scheune. Der erste Bauabschnitt der Scheune war fertig und konnte die Ernte aufnehmen. Die Genehmigung für den Bau eines neuen Haupthauses mit Wohnung und Stallungen war von den Alliierten erteilt worden.

Während der Hof und die Landwirtschaft nach und nach modernisiert wurden, blieb doch die Pferdezucht ein Steckenpferd von Johann Niemeyer. Belohnt wurde diese Liebe zur Zucht mit Allegro, der mit 8400 DM 1954 auf der Verdener Auktion als das teuerste Pferd den Besitzer wechselte. Heute erscheint diese Summe fast lächerlich, aber 1954 konnte mit diesem Geld ein  Großteil für den Wiederaufbau des Haupthauses bezahlt werden.

Da für die weitere Zucht keine Stute aus der eigenen Nachzucht mehr zur Verfügung stand, wurde die Staatsprämienstute Axtnorne gekauft, die zur Stammmutter aller folgenden niemeyerschen Pferde werden sollte.

Der Betrieb wurde in den 50er- und 60er-Jahren spezialisiert. Der alte Schaf- und Schweinestall, der den Krieg überlebt hatte, wurde abgerissen und durch einen modernen Schweinestall ersetzt.

Durch die Zucht und den Verkauf von Reitpferden, gab es immer mehr Nachfragen nach Pferdeboxen, so dass sich Hans Hermann Niemeyer entschloss, die Schweine abzuschaffen und den Stall zu Pferdeställen umzubauen. Auch ein nicht mehr genutzter Teil des Hühnerstalles in der Scheune wurde zu Anbindeständern für Pferde umgebaut.

Besonders die Kinder mit Ponys haben sich hier immer wohl gefühlt. Die Kinder waren es auch, die mit Ihren Ponys – und manchmal auch ohne – die ersten Hoftuniere organisiert haben. Dazu kamen auch immer ein paar Kinder, die im Reitverein Sudweyhe mit den Stallkindern zusammen Unterricht hatten. So kamen 1983 auch die erwachsenen Reiter zu den kleinen Vereinsturnieren auf der Reitanlage in Lahausen. Die Turniere sollten nicht klein bleiben und so entschloss sich der Reitverein 1986, in Absprache mit der Pferdepension, auf deren Gelände auch ein öffentliches “großes“ Reitturnier durchzuführen. Der Erfolg blieb nicht aus und so kam es 1987 zu den ersten Gesprächen über den Umzug des Reitvereins aus seinen beengten Verhältnissen in Sudweyhe nach Lahausen.

Die ehemaligen Anbindeställe waren längst zu kleinen Ponyboxen umgebaut worden, aber jetzt mussten diese nochmal größeren Boxen weichen. Auch für die Hühner war es nun an der Zeit, den Hof zu verlassen. Hatte man die Eier noch 1970 für 20 Pfennig an den Mann gebracht, waren es 1989 noch 18 Pfennig. Die Legebatterien wurden verschrottet und weitere Pferdeboxen in Eigenarbeit angefertigt und eingebaut, so dass mit dem Einzug des Reitvereins in sein neues Domizil schon 35 Pferde untergebracht werden konnten. 1992 waren es dann bereits 43 Pferde.

2007 übernahm Jörg Niemeyer den Hof und die Pferdepension von seinem Vater. Verschiedene Planungen zur Weiterführung des Betriebes wurden gemacht.

2010 begann die Planung für den Teilabriss des zum Pferdestall umgebauten Schweinestalls. Das Gebäude war zu klein um moderne Pferdeboxen zu installieren und Teile der Bausubstanz hatten unter der Zeit als Pferdestall gelitten.

2011 wurde dann ein neuer Pferdestall mit 21 Boxen errichtet und im Dezember desselben Jahres eingeweiht.

Im Winter 2013 – 2014 wurde der Ponystall umgestaltet. Die Beleuchtung wurde erneuert und die Innenboxen ausgebaut um Putz- und Sattelplätze zu schaffen.

Im August 2014 hat der Reitverein sein 100-jähriges Bestehen gefeiert.

Für das Jahr 2021 war eine 500-Jahr-Feier in Planung, die Corona bedingt, ausfallen musste.

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